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2.5.2024 : 1:02 : +0200

Obszöne Fabeln und Mistero Buffo

"Mistero Buffo Obszöne Fabeln"
Dario Fo,
Verlag der Autoren, 1997 (aus dem Italienischen von Peter O. Chotjewitz),
CHF 24.50
ISBN 978-3-88661-191-1

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Obszöne Fabeln:
Die obszönen Fabeln vereinen drei Geschichten, die ihren Stoff aus mittelalterlichen und antiken Volkserzählungen beziehen. Mit ihnen kehrt der grosse italienische Komödiant Dario Fo zu seinen Ursprüngen, zur mittelalterlichen Spielmannsdichtung zurück. Die volkstümlichen Geschichtenerzähler, die Spielleute, schlüpften bei ihren Auftritten gestisch übertreibend in die Rollen der jeweiligen Dialogpartner und hatten als Erzähler zudem noch die Möglichkeit, die Vorgänge kritisch-frech zu kommentieren. In all diesen Geschichten wird die Obszönität als befreiende Waffe gegen Machtansprüche eingesetzt. Schamlosigkeit und Poesie verbinden sich zu höchst subversiven, lustvollen Texten.

Mistero Buffo:

Mistero Buffo, das der Übersetzer Peter O. Chotjewitz in seinem Nachwort einen "herausragenden Geniestreich" nennt, ist ein weltliches Mysterienspiel, in dem Jesus und Maria nicht als verehrungswürdige Heilige, sondern als tatkräftige Leute aus dem einfachen Volk auftreten. Jesus wird gezeigt als Revolutionär, der die Autoritäten von Staat und Kirche angreift, als Gaukler und Spielmann, der seine Wunder wie Zirkusnummern vorführt.
Mistero Buffo bietet eine besondere Art von frivolem Geschichtsunterricht, der die grossen Ereignisse von unten, aus der Perspektive des kleinen Mannes betrachtet und die Betroffenen zu witzigem Wort kommen lässt.